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05 07 The next Rembrandt
Tja, da wird also ein Computer mit einem riesigen Haufen Daten über Merkmale von Gesichtern in Rembrandt-Portraits versorgt, Augenabstände, Kopfhaltung, Pinselführung etc., und daraus errechnet ein neuronales Deep Dream-Network ein neues Bild, das den kleinsten Nenner aller Originalportraits darstellt, also den perfekten Durchschnitts-Rembrandt. So hätte ein neues Rembrandt-Portrait vielleicht wirklich aussehen können – vorausgesetzt der Künstler hätte absolut keinerlei neue Idee dabei gehabt, sondern nur bereits Vorhandenes zusammenfließen lassen. Was der Computer hier getan hat, ist fraglos sehr beeindruckend, eine technische Leistungsschau der Sonderklasse. Doch ein "next Rembrandt" ist es nicht. "What's next?" wird am Ende des Videos gefragt. Solange Neuronale Netzwerke nicht in der Lage sind, im Wortsinne zu "träumen" und dabei Neues hervorzubringen, wird es vorerst wohl bei mathematischen Konklusionen von Bekanntem bleiben. Der Kunst"fälscher" Wolfgang Beltracchi ist da weiter. Er malte z.B. ein Bild mit dem Titel "Die Horde", das glaubhaft von Max Ernst zu sein schien und als solches eine Zeit lang in Museen hing. Überzeugend war es, weil Beltracchi nicht nur den Stil von Ernst meisterhaft nachgeahmt, sondern auch dessen Ideenwelt empathisch weiterdenkend ein neues Motiv erfunden hatte, dass wirklich von Ernst hätte stammen können – wenn er es gemalt hätte.
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