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Eine Schwierigkeit beim Schreiben von Hörspielen
Aus der Werkstatt von Günter Eich:

"Es ist keine Pause möglich
Pause: Die Szene ist zu Ende
es beginnt etwas Neues
Die Person, die nicht spricht, ist nicht da.
Kein stummes Spiel wie auf dem Theater.
Entscheidende Szenen, ohne daß ein Wort gesprochen wird.
Aber zum Dialog gehört die Pause, zum Sprechen gehört das Schweigen.
Muß also ein Hörspiel geschwätzig sein, einfach schon nach seinen dramaturgischen Grundgesetzen?
Ich muß also schreiben, daß die Worte das Schweigen einschließen, d. h., es muß zwischen den Zeilen ebensoviel geschehen wie in den Zeilen.
Das, was für mich Sprache ist
Sprache beginnt, wo verschwiegen wird.
Es gibt eine aussprechende Sprache und eine verschweigende Sprache.
Das Aussprechen geschieht nicht nur als Mitteilung, als Zeitungsnachricht, es geschieht auch in der Literatur.
Es gibt sogar Gedichte, bei denen der Raum zwischen den Zeilen leer ist.
Die Sprache, die ich sprechen möchte, müßte verbergen.
Leider weiß ich, daß ich diese Sprache nicht immer spreche, daß sie mir nicht immer gelingt."

1962
Aus: Günter Eich, Werke IV, S. 306 f.












 
 
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„Mer han en neue Oberkeet"












 
 
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"Wir können Goethes, Schillers, Klopstocks Hinscheiden durchaus verschmerzen, solange nur Robert Gernhardt uns nicht genommen wird."
Hubert Spiegel, FAZ

Tja, da machse nix...












 
 
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Ein Vogel strich an seinem Fenster vorbei. Er sah von der Arbeit auf. Ein zweiter Vogel folgte und ein dritter. Er stand auf und ging ans Fenster. Vögel flogen die Straße entlang, in weiten schwingenden Bahnen, mal höher mal tiefer, mühelos scheinbar.
Man muss sich im Fluge ganz anders fühlen, dachte er. Zwischen Himmel und Erde schwebend, unbestimmt geradezu. Und doch in einem großen offenen Raum genau verortet. Jeder Punkt in diesem Raum ist durch etwas Schlagen oder auch nur eine Veränderung der Flügelstellung sofort erreichbar. Höhe zählt nicht, ist einfach nur eine weitere Dimension des Raums.
Die Luft muss sich gut anfühlen, wenn man sie durchschneidet, oder besser gesagt auf ihr gleitet. Das Schlagen mag bisweilen Anstrengung erfordern, das Gleiten aber ist wie ein ruhiges Liegen in der Welt. Ohne Angst vor der Höhe oder etwa hinunterzufallen. Das gibt es gar nicht, ist kein Gedanke, es gibt nur den Raum, in dem man sich schwimmend geradezu bewegt.
Er kehrte an seine Arbeit zurück und ließ sich auf den Stuhl nieder. So schwer.
Ein wenig kann man fliegen, in Gedanken, dachte er.












 
 
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Tucui
Hörspiel von P.M., DRS 1983




https://www.youtube.com/watch?v=E6Z4rI_KEq0












 
 
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"Ich wache auf und bin gleich im Notstand."
Günter Eich